Quartierbegehungen in der Stadt St.Gallen

Die Menschen sollen sich an ihrem Wohnort wohl fühlen, vor allem auch in ihren eigenen Quartieren. Denn die Gestaltung des Wohnumfelds hat einen nachweisbaren Einfluss auf die Lebensqualität und somit auch auf die Gesundheit der Einwohnerinnen und Einwohner.

Hier setzen die Quartierbegehungen an: Im Zentrum steht die Idee, das Quartier als Bewegungs- und Begegnungszone zu verstehen. Vor diesem Hintergrund hat sich die Stadt St.Gallen zum Ziel gesetzt, die Rahmenbedingungen für die Nutzung des öffentlichen Raums, von Plätzen, Wegen und Strassen, zu verbessern. Wichtig dabei ist der Einbezug und die Partizipation der Bevölkerung, insbesondere von Familien, Kindern, Jugendlichen, älteren Menschen und Menschen mit einem Handicap.

Im Gebiet Neudorf, Stephanshorn und Remishueb sollten gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen Schwachstellen überprüft, aber auch «Quartierperlen» identifiziert werden. Dazu hat die Stadt gemeinsam mit dem Amt für Gesundheitsvorsorge und Fussverkehr Schweiz Quartierbegehungen geplant und durchgeführt. In einem nächsten Schritt geht es nun darum, aus den Resultaten Rückschlüsse auf die Gestaltungsspielräume und die Möglichkeiten im öffentlichen Raum zu ziehen.

Die Projektbeteiligten können nach den Begehungen im Gebiet Neudorf, Stephanshorn und Remishueb eine positive Zwischenbilanz ziehen:

  • Die Resultate der Begehungen zeigen ein sehr gutes Bild der aktuellen Situation. Mit verhältnismässig geringem Aufwand konnten viele positive Beispiele, aber auch viele Probleme und Schwachstellen identifiziert werden. Teilweise wurden sehr einfach zu behebende Probleme dokumentiert, die ohne grosse Kosten und mit wenig Aufwand behoben werden können.
  • Die qualitativ hochwertigen Ergebnisse sind vor allem auf das Engagement der beteiligten Einwohnerinnen und Einwohner zurückzuführen. Ihr Interesse und ihre Bereitschaft, ihr detailliertes Wissen der Situation vor Ort weiterzugeben, war entscheidend für die vielen guten Inputs und die sehr brauchbaren Resultate.
  • Die Methoden und die einzelnen Formate (Faktenchecks und Begehungen in Kleingruppen) haben sehr gut funktioniert und einander gut ergänzt. Sie lassen sich in ähnlicher Form gut in weiteren Quartieren der Stadt St.Gallen anwenden.

Und was sind die wichtigsten Erkenntnisse aus den Begehungen?

  • Nicht nur prestigeträchtige Grossprojekte sind entscheidend für die Lebensqualität im Quartier. Mindestens ebenso wichtig sind die vielen kleinen Details.
  • Insbesondere die Einwohnerinnen und Einwohner, die zu Fuss, mit dem Velo oder dem öffentlichen Verkehr unterwegs sind, sollen sich willkommen und mit ihren Ansprüchen ernst genommen fühlen.

Weitere Informationen für Gemeinden

Konkrete Eindrücke zur Methode der Quartierbegehungen erhalten sie in den zwei anschaulichen Kurzfilmen zu Quartierbegehungen in der Pilotgemeinde Wil:

In der Reihe Best Practice für Gemeinden ist zu den Quartierbegehungen in Wil zudem ein Praxisbeispiel erhältlich:

Möchten auch Sie in Ihrer Gemeinde Quartierbegehungen durchführen? Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme:

Eleonora Nägele, Fachstelle Gesundheit im Alter
058 229 49 34 | eleonora.naegele@sg.ch

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