Psychische Gesundheit bei Jugendlichen im betrieblichen Umfeld

Gute Arbeitsbedingungen sind wesentliche Faktoren für die Gesundheit von Lernenden. Gesunde Jugendliche haben oft eine ausgeprägte Leistungs- und Erfolgsorientierung. Gleichzeitig erleben Jugendliche die gesamte Lehrzeit, oder zumindest den Beginn, als komplexe Situation – häufig begleitet von Unsicherheiten. Dem Lehrbetrieb kommt deshalb, gemeinsam mit Berufsschule und Eltern, eine besondere Verantwortung zu. Sie bereiten Lernende nicht nur auf ihren künftigen Beruf vor, sie begleiten sie auch auf dem Weg zum Erwachsenwerden. Und oft sind sie es, denen psychische Probleme ihrer Lernenden früh auffallen.

Psychische Probleme zeigen sich im Betrieb oft im zwischenmenschlichen Kontakt, im Arbeitsverhalten oder bei der Leistung – unabhängig davon, ob es sich um Jugendliche oder Erwachsene handelt. Der ausbildungsverantwortlichen Person fällt auf, dass «etwas nicht mehr stimmt». Vielleicht lässt sich nicht mal genau benennen, was - und trotzdem führt das Verhalten zu Irritationen. In diesem Fall ist es gut möglich, dass der oder die Lernende psychische Probleme hat. Frühwarnzeichen könnten sich wie folgt zeigen:

  • Abweichungen im Sozialverhalten, z.B.:
    erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Kritik, Distanzlosigkeit, Rückzug, Misstrauen usw.
  • Abweichungen in der Arbeitsleistung, z.B.:
    Leistungsschwankungen, Häufung von Fehlern, Konzentrationsschwierigkeiten usw.
  • Abweichungen in der Stimmungslage, z.B.:
    leicht reizbar, aggressiv, traurig, unruhig, angespannt, resignativ usw.
  • Sonstige Auffälligkeiten, z.B.:
    Klagen über Schlaflosigkeit, Vernachlässigung von Körperpflege, Selbstgespräche usw.

Ausbildungsverantwortliche sind oft unsicher, wie psychische Auffälligkeiten angesprochen werden sollen. Schlimmstenfalls warten sie zu, bis die Situation eskaliert. Wir empfehlen Ihnen, früh hinzuschauen und zu handeln. Durch die frühzeitige Erkennung von psychischen Erkrankungen und eine angemessene Intervention kann ein positiver Verlauf der Erkrankung begünstigt werden. Dies verhindert nicht nur Konflikte, Folgekosten oder gar einen Lehrabbruch, es erspart den Betroffenen und ihrem Umfeld auch persönliches Leid.

 

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Die Website von Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz bietet Berufsbildungsverantwortlichen konkrete Unterstützung im Thema «Psychische Gesundheit von Jugendlichen bei der Arbeit». Sie finden u.a. Praxisbeispiele, Checklisten, Ideen sowie Informationen und Fakten.

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