Kindesschutz und Schule – Früh erkennen und handeln

Gewalt an Kindern ist heute in der Öffentlichkeit kein tabuisiertes Thema mehr. Vernachlässigung, psychische, physische und sexuelle Gewalt verletzen die Integrität von Kindern auf gravierende Weise und hinterlassen oftmals tiefgreifende seelische Spuren, vor allem dann, wenn nahe Bezugs- und Vertrauenspersonen involviert sind. Dank Aufklärung, Sensibilisierung und fachlicher Beratung ist in den letzten Jahren viel erreicht worden. Gewalt ist ein vielschichtiges Phänomen. Die dahinterliegenden Themen und Problemstellungen sind sehr komplex und gesellschaftlichen Entwicklungen unterworfen, wie etwa neue Gewaltformen, die über Soziale Medien möglich werden.

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen bleibt weiterhin eine bedeutende gesellschaftliche Verpflichtung. Aufklärung, Prävention und fachkundige Intervention sind dabei zentral. Die Schule ist ein Lebensraum, in dem Kinder und Jugendliche einen grossen Teil ihrer Zeit verbringen. Sie hat einen wichtigen Auftrag in der Prävention und Früherkennung von Gewalt, denn Lehrpersonen bzw. pädagogische Fachpersonen der Volksschule sind durch den täglichen Kontakt mit Schülerinnen und Schülerinnen wichtige Bezugspersonen. Sie nehmen die psychische und physische Verfassung von Kindern wahr und beobachten Verhaltensveränderungen oder -auffälligkeiten.

Daher sind Lehrerinnen und Lehrer zentrale Personen im Wahrnehmen von Signalen, die auf Gewalt an Kindern und Jugendlichen hindeuten könnten. Doch wie können Lehrpersonen sinnvoll reagieren, wenn sie Auffälligkeiten feststellen, die auf Gewalt hinweisen? In der Regel löst dies zunächst Betroffenheit und Verunsicherung aus: Soll ich den Schüler, die Schülerin darauf ansprechen? Wie soll ich das überhaupt tun? Wen muss ich allenfalls sofort informieren und einbeziehen? Sind meine Beobachtungen stichhaltig genug und kann ich meiner Wahrnehmung trauen? Soll ich die Eltern kontaktieren oder doch nicht? Unzählige Fragen tauchen auf, die sich auf das Wohl des Kindes resp. des Jugendlichen beziehen, aber auch darauf, wie fachlich korrekt vorzugehen ist. Wichtig ist in jedem Fall, Besonnenheit zu bewahren und nicht alleine die Verantwortung für die weiteren Schritte zu übernehmen.

Das Kapitel «Kindesschutz und Schule» der Reihe sicher!gsund! bietet Personen aus dem Schulbereich sowie der Kinder- und Jugendarbeit eine Orientierung im Umgang mit gewaltbetroffenen Kindern und Jugendlichen. Es enthält sowohl kompakte Hintergrundinformationen als auch Handlungsempfehlungen und konkrete Unterstützungsmöglichkeiten. Mit ihrer Sensibilisierung für die Thematik leisten Lehrerinnen, Lehrer, Schulleitungen und andere Fachpersonen, die in der Schule tätig sind, einen wichtigen Beitrag zum Kindesschutz. Informiert sein trägt dazu bei, dass Hilfestellungen im Bereich des Kindesschutzes überlegt eingeleitet werden können.

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